Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP)

Die Psychotherapie mit dem Tagtraum ist ein von H. Leuner entwickeltes, seit 1954 eingeführtes tiefenpsychologisch fundiertes Verfahren, das früher unter den synonymen Begriffen „Katathymes Bilderleben“ (KB) und „Symboldrama“ bekannt wurde. Heute heißt es im offiziellen Sprachgebrauch „Katathym Imaginative Psychotherapie“ (KIP). Dabei bezeichnet der Begriff „katathym“ die Abhängigkeit imaginativer Vorgänge von Emotionen (griechisch: kata=gemäß, thymos=Seele, d.h. Emotionalität). Imaginationen, d.h. innere bildhafte Vorstellungen, gewinnen in verschiedenen Therapieverfahren zunehmende Bedeutung. „Die Seele denkt in Bildern“. Imagination als inneres Erlebnisfeld macht tief greifende Veränderungen möglich.

Bei der katathym imaginativen Psychotherapie (KIP) wird die Patientin zunächst mit geschlossenen Augen in einen Entspannungszustand geführt. Ihr wird ein bestimmtes standardisiertes Motiv vorgeschlagen und sie wird aufgefordert zu berichten, was sie vor ihrem inneren Auge wahrnimmt. Zur Vertiefung der Imagination werden Details nachgefragt, die die sinnliche Wahrnehmung anregen, z.B. Blick auf die Füße, Wetter, Geräusche, Farben. Dadurch wird das Bilderleben intensiviert und der Entspannungszustand vertieft. Die Begleitung und die Interventionen der Therapeutin wirken angstmindernd und führen zu einer kontrollierten Regression. Sie strukturiert den Tagtraum nach bestimmten Interventionstechniken. Das katathyme Bild in seiner vollen Ausprägung ist relativ autonom und kann willentlich nur mühsam beeinflusst werden. Es ermöglicht den Blick auf Dysfunktionen und Konflikte, aber auch auf innere Stärken. Auf der Bildebene können bereits Lösungsmöglichkeiten im Sinne eines Probehandelns ausprobiert werden.

Weitere Informationen zu KIP finden Sie unter
www.agkb.de/kip.