PITT (Psychodynamisch-Imaginative Traumatherapie)

ist ein von L. Reddemann entwickeltes psychodynamisches Verfahren, das sich um die Integration verschiedener Ansätze bemüht, die sich in der Behandlung von traumatisierten Menschen bewährt haben. Insbesondere geht es dabei um die Förderung der bereits vorhandenen Selbstheilungskräfte, die über Imaginationen (innere bildliche Vorstellungen) gezielt angesprochen werden. Ein Schwerpunkt des Verfahrens liegt in der Erarbeitung von Stabilisierungstechniken. Traumatische Erfahrungen verändern einen Menschen unwiderruflich. Eine Heilung im Sinne einer Wiederherstellung des Zustands vor dem Trauma ist nicht möglich. Es ist aber möglich, dass Erinnerungen nicht mehr quälen, Gefühle nicht mehr überwältigen, das Geschehene als vergangen erlebt werden kann. Das führt zur Rückbildung des traumatischen Stresses und ermöglicht die befriedigende Gestaltung der Gegenwart.

Zu dieser Therapieform gehört auch die Arbeit mit verschiedenen Ich-Zuständen, den sog. “ego-states”. In dieser Theorie wird davon ausgegangen, dass nicht bewältigbare Erfahrungen zu einer Art innerem Entwicklungsstopp führen. Ein Teil der Persönlichkeit wird von der weiteren Entwicklung quasi abgespalten, um die restliche Persönlichkeit vor diesen schlimmen Gefühlen zu schützen. Treten im späteren Leben wieder Situationen auf, die mit ähnlichen Gefühlen verbunden sind, wird dieser Persönlichkeitsanteil aktiviert, der mit der emotionalen Heftigkeit der ursprünglichen Erfahrung reagiert. Normalerweise sind uns diese verschiedenen Anteile nicht bewusst, obwohl jeder Mensch Situationen kennt, in denen er von seinem eigenen Reagieren überrascht wird. Mit PITT wird ein Zugang zu diesen ego-states eröffnet, der eine Bewältigung ermöglicht. Dabei ist eine wichtige Grundannahme, dass jeder Persönlichkeitsanteil der Entwicklung des Selbst dienen möchte und deshalb gewürdigt werden sollte.

Weitere Informationen zu PITT finden Sie unter
www.luise-reddemann.de