Menschen, die schreckliche Erlebnisse hatten, können diese ohne Hilfe von außen oft nicht verarbeiten. Dadurch wird ihr Vertrauen ins Leben, in Beziehungen und in ihre eigenen Fähigkeiten oft nachhaltig erschüttert und möglicherweise zerstört. Manchmal entstehen erst mit zeitlicher Verzögerung körperliche und seelische Beschwerden. Die Betroffenen leiden oft unter übermäßiger Wachsamkeit oder innerer Unruhe, unter Gefühlen von Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit sowie der Entfremdung von anderen Menschen. Viele werden von plötzlich auftauchenden Erinnerungsbildern oder Körpergefühlen in Verbindung mit dem Trauma verfolgt. Weitere Symptome können Konzentrations- und Schlafstörungen sein sowie das Auftreten von Ängsten und ein allgemeines Gefühl von Bedrohtsein. Davon sind oft auch Zeugen von Gewalthandlungen, Ersthelfer wie Polizisten, Sanitäter oder Feuerwehrleute und auch Angehörige betroffen, die diese Erfahrungen und Erlebnisse nicht verarbeiten können, sich aber scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil sie glauben, nicht direkt betroffen zu sein.
Verschiedene neuen Hilfs- und Bearbeitungsmethoden haben es heute möglich gemacht, dass traumatische Erfahrungen besser verarbeitet und überwunden werden können.
Eine dieser neuen Methoden ist EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing). Mit diesem Verfahren wird die innerhalb des Traumas nicht zu Ende geführte Informationsverarbeitung wieder aufgenommen und die Selbstheilungskräfte können wieder wirksam werden. Lebensereignisse, die die Bewältigungsmöglichkeiten von Menschen überfordern, werden nämlich im Gehirn nicht verarbeitet und mit verschiedenen Bereichen verknüpft, sondern quasi isoliert „abgelagert“. Durch die gleichzeitige Stimulierung verschiedener Hirnareale durch EMDR wird ein Verarbeitungsprozess angeregt und eine Integration der Erinnerungsinhalte ermöglicht. Da diese Methode auch belastend sein kann, wende ich sie nur im Rahmen längerer Therapieprozesse an.
Weitere Informationen zu EMDR finden Sie unter
www.emdr-institut.de/ueber-emdr oder
www.gptg.eu.